Reinhard
Weiß |
Garmin Geko 301 |
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Das Geko 301 ist ein handliches GPS-Navigationsgerät, das aufgrund seiner kleinen Abmessungen (wie ein Mobiltelefon) für Wanderer und Mountainbiker aus meiner Sicht ideal ist.
Welche besonderen Eigenschaften hat das Geko und welche Unterschiede bestehen zu anderen Geräten von Garmin? Was für mich wichtig war.
- Das Geko ist ein "einfaches" GPS-Navigationsgerät, d.h. kartenlos. Das bedeutet, dass es keine Straßen und Wege kennt und man auch keine Informationen darüber hineinladen kann, außer in Form von Wegpunkten.
- Ob man Karten im Gerät braucht oder nicht, hängt von den Anwendungsfällen ab. Für Wanderungen und MTB-Touren wären Karten im Gerät zwar nützlich, jedoch gibt es keine, bei denen alle begeh- bzw. befahrbaren Wege enthalten wären. Dies ist ja bei Papierkarten schon das Problem. Die Topografischen Karten von Garmin für die teureren Kartengeräte sind nur eingeschränkt für MTB-Touren nutzbar (relativ grob). Die Topografischen Karten der Landesvermessungsämter (TOP50 bzw. TOP25) enthalten viel mehr Details, sind aber nur auf dem PC (als digitale Karte) bzw. als Papierkarte zur Planung zu gebrauchen.
- Ohne Karten im Gerät funktioniert keine Auto-Navigation, besser: automatische Zielführung (Auto meint hier automatisch, nicht Fahrzeug), indem man am Gerät das Ziel eingibt und das Gerät einen dann durch das Straßennetz zum Ziel führen würde (von Fahrwegoptimierung ganz zu schweigen).
- Obwohl das Geko "kartenlos" ist, besitzt es eine "Kartenseite", d.h. in dieser Darstellung werden Wegpunkte, die Route und Tracks maßstäblich angezeigt. Es werden aber eben nur selbst eingegebene Punkte markiert, es gibt keine Informationen über Orte und Wege, die es ja wie gesagt nicht kennt.
- Die Navigation des Geko besteht darin, dass das Gerät fortlaufend die eigene Position bestimmt (wenn genügend Satelliten zu empfangen sind, auch die Höhe), daraus die Bewegungsrichtung, Entfernungen und Geschwindigkeit bestimmt. Es vergleicht die Positionen mit vorher eingegebenen Routen oder Wegpunkten und kann damit auch Abbiege- und Richtungsinformation ausgeben (Entfernung bis zum nächsten Wegpunkt der Route und Richtung zu diesem).
- Eine typische Hauptanwendung ist die Erarbeitung einer Route an Hand von digitalen Karten auf dem PC, indem man markante Stellen und Abbiegepunkte als Wegpunkte markiert, sie dann in das Gerät lädt und sich vom Gerät dann zu jedem Wegpunkt führen lässt.
- Dazu wird ein Richtungspfeil zum nächsten Wegpunkt angezeigt, sowie die Entfernung dorthin. Kurz vor Erreichen des Wegpunkts verändert sich der Navigationszeiger derart, dass er die bevorstehende Abbiegung andeutet ("gebrochener Pfeil"). Dies ist eine mir sehr wichtig erscheinende Eigenschaft, weil es sonst passieren kann, dass man an der Abbiegung bereits vorbei ist und das Geräte erst 20 m danach den Abbiegpfeil ausgibt. Dies ist eine Frage der Genauigkeit von benutzter Karte (bzw. des eingezeichneten Punkts) und der Positionsbestimmung des GPS-Geräts. Durch die Vorankündigung wird das etwas ausgeglichen.
- Die andere mir wichtige Funktion ist das Tracking, d.h. das Gerät zeichnet meine Fahrt kontinuierlich auf, so dass ich nach der Rückkehr meine tatsächliche Strecke im PC auf den digitalen Karten ansehen kann.
- Eine alternative Navigation besteht in der Benutzung der Kartenseite, bei der meine Position relativ zu Wegpunkten, der Route oder des Tracks dargestellt ist. Dies eignet sich vor allem dazu, wenn man außerhalb einer Route fährt und sich orientieren möchte, wo man sich relativ zu bekannten Wegpunkten (oder dem eingegebenen Ziel) befindet, z.B. ob man sich nähert oder entfernt.
- Daneben gibt es noch einen elektronischen Kompass, der es erlaubt, auch im Stand die Himmelsrichtung zu bestimmen. Mit dem Rad ist das nicht so wichtig, weil man problemlos ein paar Meter fahren kann, um die Richtung zu bekommen. Für eine Wanderung ist das eher wichtiger, weil man sonst in den Abgrund stürzen könnte ;-)
- Auch der barometrische Höhenmesser wird eher Bergwanderern gefallen, weil der in vielen Fällen genauer als die GPS-Höhe ist.
- Ich habe mich schnell auf Garmin festgelegt, weil Garmin der Marktführer ist und daher (hoffentlich) am meisten von Softwaretools und Nutzern unterstützt wird. Es ist aber durchaus möglich, dass es andere Hersteller gibt, die besser abgestimmte Geräte für die individuellen Bedürfnisse haben.
- Auf den Seiten von Garmin sind unzählige Geräte für alle möglichen Anwendungen beschrieben, die man ganz übersichtlich auch direkt miteinander vergleichen kann. Dies sollte man ausgiebig nutzen, bevor man sich ein Gerät kauft.
Welche Erfahrungen habe ich mit dem Gerät bislang gemacht? Kurze Zusammenfassung.
- Das Gerät ist sehr klein, leicht und handlich (modern kleines Handy-Format) und ist sehr einfach zu bedienen.
- Das Gerät ist angeblich wasserdicht und sein Display ist auch bei Sonnenschein sehr gut abzulesen. Allerdings ist die Schrift sehr klein, so dass ich die als Kurzsichtiger mit Brille während dem Radfahren kaum lesen kann. Aber tatsächlich ist das auch kaum nötig, da die grafischen Ausgaben für "Kartenseite" und "Navigationsseite" deutlich genug sind.
- Ein ganz wesentlicher Nachteil für mich ist allerdings die Stromversorgung. Hier sind nur 2 Microzellen vorgesehen, die so um die 10 Stunden halten sollen (bei Alkali). Hier ist ein Ansatz, eine Verbesserung zu bringen (siehe meine Hinweise dazu).
- Ein anderes Thema, das einige Überlegungen erfordert, ist die begrenzte Anzahl möglicher Routen und Wegpunkte. Bei ausgedehnteren Touren muss man bei der Erstellung von Routen am PC besonders darauf achten, zwar alle wichtigen Wegpunkte zu setzen, aber die Dichte nicht unnötig zu erhöhen. Die genaue Nachzeichnung des Wegs über Polygonzüge ist nicht sinnvoll. Siehe hierzu meine Hinweise.
- Die Genauigkeit ist unter günstigen Umständen verblüffend. In freiem Gelände sind die Tracks und Wegpunkte (Abbiegehinweise) auf wenige Meter genau, verglichen mit den gesetzten Punkten der digitalen Karten. In dichterer Bebauung (lockere Besiedlung) oder bei Abschattungen (Waldränder) kommen schon mal Abweichungen über eine längere Strecke von bis etwa 20 m vor. Problematisch wird es allerdings im Wald. Abhängig von Baumart und -höhe sind die Abweichungen sehr ungleichmäßig, vielleicht auch bis zu 50 m, aber vor allem machen da die Richtungsinformationen zum Abbiegen oft keinen Sinn. Der Pfeil zeigt dann alle paar Meter in eine andere Richtung. Ein Tip eines erfahrenen Dschungel-Abenteurers: öfter mal die Bäume raufklettern, um die neue Position und Richtung zu bestimmen ;-) Einige Beispiele für Tracks.
Und sonst?
Wer mal sehen möchte, was in dem Gerät steckt, kann das Gehäuse einfach aufschrauben oder sich das Innenleben des Geko 201 (Carsten Kurz) virtuell ansehen.
Weiteres zum Thema: Anschlusstechnik für den Geko (Daten- und Powerkabel), Stromversorgung (meine Lösung), Software
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© Reinhard Weiß
- letzte Änderung:
12.10.2021 19:44
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